COVID-bedingte Riechstörungen
Mehr als ein sensorisches Defizit
Im Magazin „Hausärzt:in“ Ausgabe 10/2025 schreibe ich über COVID-bedingte Riechstörungen, Diagnostik und die Möglichkeit, den Geruchsinn zu trainieren.
Seit dem Beginn der Pandemie ist die Riechstörung als Symptom von COVID-19 verstärkt ins öffentliche und medizinische Bewusstsein gerückt. Dabei wurde deutlich, wie weitreichend die Folgen eines beeinträchtigten Geruchssinns sein können – nicht nur in puncto Lebensqualität, sondern auch in Bezug auf die psychische Gesundheit, die Ernährung und das Sozialleben der Betroffenen. Schlafstörungen, depressive Symptome und kognitive Einschränkungen sind infolge einer Riechstörung gut dokumentiert. Der menschliche Geruchssinn ist komplex aufgebaut: Rund 400 verschiedene Rezeptortypen sind für die Geruchswahrnehmung verantwortlich, was bedeutet, dass etwa ein Prozent unseres Genoms dieser Funktion gewidmet ist. Vor allem beim Essen und Trinken trägt der Geruchssinn entscheidend zur Feingeschmackswahrnehmung bei. Jedoch sollte beachtet werden, dass alle fünf Sinne ihren Beitrag dafür leisten, weil wir auch mit den Augen essen und die Kaugeräusche eine Rolle spielen.